Das RAW-Format

Bewertung:  / 15
SchwachSuper 

Das RAW- und DNG-Format

Die meisten Digitalkameras, insbesondere die einfacheren, speichern die Bilder, die der Fotograf aufgenommen hat, im JPG-Format. Das JPG-Format hat den Vorteil, dass fast alle Programme auf dem PC damit umgehen können und auch alle Bildbearbeitungprogramme keine Schwierigkeiten haben, solche Bilder zu laden. Es ist das am weitesten verbreitete Datenformat überhaupt. Auch das Internet kann JPG-Bilder ohne Probleme anzeigen. Der Umgang mit solchen Bildern ist daher sehr einfach.

Das JPG-Format hat aber auch Nachteile. Der gravierendste davon ist die Tatsache, dass die Bilder beim Speichern mehr oder minder stark komprimiert werden. Das führt zu Datenverlusten, die die Qualität der Bilder mindern. Je stärker das Bild gepackt wird, desto geringer ist die Qualität. Dieses Packen findet oft schon in der Kamera statt, so dass der Fotograf keinen großen Einfluss auf die Ergebnisse hat. Stellt man an der Kamera auch noch ein, dass die Schärfe und der Kontrast erhöht werden soll, wird das Bild noch in der Kamera weitgehend bearbeitet. Damit hängt die Qualität der Bilder stark von den vorgenommenen Einstellungen ab. Eine nachträgliche Bearbeitung am PC ist dann nur noch eingeschränkt möglich.

Die verschiedenen RAW-Formate

Bei den etwas teureren Kameramodellen kann man als Dateiformat das RAW-Format einstellen. Beim RAW-Format handelt es sich um ein kameraeigenes Format. Eigentlich müsste man von den RAW-Formaten sprechen, denn es ist kein einheitliches Format, es gibt viele verschiedene. Jeder Hersteller gibt seiner Kamera ein eigenes Format mit auf den Weg. Manchmal wechselt das Format sogar von Modell zu Modell des gleichen Herstellers.

Was ist aber nun das RAW-Format? Stellt man die Kamera auf RAW, werden die Messwerte des Sensors fast ohne weitere Bearbeitung auf den Speicherchip übertragen, nur ein verlustfreies Packen der Daten, das die Qualität nicht beeinflusst, erfolgt noch. Deshalb ist die Bezeichnung „Raw“ auch keine Abkürzung wie JPG, sondern es ist das englische Wort für „roh“. Es handelt sich also um Rohdaten, die noch bearbeitet werden müssen, um präsentiert werden zu können. Der Vorteil des RAW-Formates ist es, dass bei einer Nachbearbeitung am PC noch sehr viel mehr Möglichkeiten bestehen als bei jedem anderen Format. Der Nachteil wird dann aber auch sehr schnell klar, ohne eine Bearbeitung sind solche Bilder nicht präsentabel.

Das RAW-Format in Photoshop

Da es so viele verschiedene RAW-Formate gibt, kommt es oft zu Problemen mit der Standardsoftware auf dem Computer. Die meisten Programme können das RAW-Format nicht verarbeiten. Selbst der „Platzhirsch“ unter den Bildbearbeitungsprogrammen, Photoshop von Adobe, ist nicht für alle RAW-Formate vorbereitet. Das bedeutet, dass immer wenn neue Kameras auf den Markt kommen und ein neues Format erzeugen, der Photoshop entsprechend nachgerüstet werden muss. Adobe bietet auf seiner Homepage das „Camera Raw“-Modul zum Herunterladen an. Wenn man also eine neue Kamera gekauft hat, muss man sich das entsprechende Modul herunterladen und installieren.

Photoshop bietet dafür einen sehr umfänglichen Programmteil, mit dem man RAW-Dateien bearbeiten kann. Der größte Vorteil bei der Bearbeitung von RAW-Dateien in Photoshop besteht darin, dass das Originalbild unverändert bleibt. Alle Bearbeitungsschritte werden nur als Parameter gespeichert, so dass jederzeit auf das Originalbild zurückgegriffen werden kann. Das Programm sieht auch gar nicht vor, RAW-Dateien speichern zu können, so wird verhindert, dass versehentlich das Original überschrieben wird.

Das einheitliche RAW-Format: DNG

Adobe hat eine Lösung für das Problem der vielen verschiedenen RAW-Formate erarbeitet. Es ist das DNG-Format. DNG steht dabei für das „digitale Negativ“, das Adobe damit einführen möchte. Das Format bietet alle Vorteile der RAW-Bilder, ohne deren Nachteile bezüglich der Vielfältigkeit zu übernehmen. Adobe bietet auf seiner Homepage ein Programm an, das jedes kameraspezifische RAW-Format in das DNG-Format umwandelt, den DNG-Konverter. Mit seiner Hilfe können alle Daten in ein einheitliches Format konvertiert werden. Adobe bietet eine 20-jährige Garantie für dieses Format. Alle Adobe-Programme werden dieses Format mindestens in den nächsten 20 Jahren unterstützen. Bei den kameraspezifischen RAW-Formaten kann es schon einmal vorkommen, dass in einer neuen Photoshop-Version das Format einer alten Kamera nicht mehr unterstützt wird. Da hilft dann der Konverter, wieder zu bearbeitbaren Bildern zu kommen.

Umwandlung in DNG beim Herunterladen von der Kamera

Als Datenverwaltungsprogramm liefert Adobe zum Photoshop die Bridge. Mit diesem Programm kann man seine Bildbestände sehr komfortabel verwalten. Darüber hinaus bietet das Programm die Umwandlung der RAW-Dateien in das DNG-Format schon beim Herunterladen von der Kamera oder mit dem Kartenleser. Das dauert zwar etwas länger als ohne Umwandlung, spart aber Zeit, da man die Umwandlung nicht mit einem gesonderten Programm vornehmen muss.

Für jeden Fotografen, der sein Hobby einigermaßen ernsthaft betreiben möchte, sollte es selbstverständlich sein, früher oder später auf das RAW- bzw. das DNG-Format zu wechseln. Es bietet viele Vorteile bei der Bildbearbeitung und der Archivierung. Es steht für die bessere Bildqualität und wesentlich mehr Möglichkeiten bei der Bildbearbeitung.